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Wie die Teamdynamik sich auf die (Un-)Wirksamkeit und den (Miss-)Erfolg jeder und jedes Einzelnen auswirkt – und wie jedes Team zu einem besseren Miteinander finden kann
„Videocall? Kann man das nicht besser persönlich klären? – Früher haben wir das einfach xy genannt!“ Sie formulieren einen Arbeitsauftrag oder teilen den Ablaufplan des neuen Projekts mit, und kaum, dass Sie loslegen, ertönen die ersten Zwischenrufe. Und in der ersten Reihe steht dieser eine Kollege, der sowieso STÄNDIG etwas zu bemängeln hat.
Kommt Ihnen das bekannt vor? Vielleicht denken Sie: „Kolleginnen und Kollegen, die so reagieren, haben doch bloß keine Lust, noch etwas Neues zu lernen oder einmal wirklich etwas zu leisten.“ Die verstehen’s halt nicht! … oder?
Leider müssen wir Sie da enttäuschen. Denn all die kleinen Zwischentöne singen ihr eigenes Lied – von der misslingenden Kommunikation und Zusammenarbeit im Team, für die das GESAMTE Team verantwortlich ist. Wenn selbst aus den scheinbar banalsten Situationen ein Konflikt entflammt, liegt eindeutig ein grundlegendes Missverständnis zugrunde: ein Missverständnis über das eigene und fremde Rollenverständnis und die damit einhergehenden Erwartungen an sich und andere.
Generationenkonflikte oder unterschiedliche Arbeits- und Kommunikationsstile im Team bzw. zwischen den Hierarchieebenen sind hier zudem typische Brandbeschleuniger, die eine vertrauensvolle Zusammenarbeit schnell unmöglich machen. Bis zu dem Moment, in dem das Produkt hierunter leidet und im schlimmsten Fall die Geschäftsführung einspringen muss.
Hier kommen wir ins Spiel. Gerade erst durften wir ein Team in seiner Entwicklung begleiten, in dem man sich mittlerweile „zu viele Rabattmarken ins Heft geklebt hat“ – das Fass war übervoll, eine Kooperation, die diesen Namen verdient, einfach nicht mehr möglich. Die noch recht junge und frisch ernannte Teamleitung war mittlerweile überfordert – zu stark der Gegenwind, zu hoch die Mauern, um miteinander und untereinander die Probleme zu lösen.
Um gemeinsam etwas angestauten Frust aus diesem Fass „ablassen“ zu können und vor allem die zukünftige Zusammenarbeit nachhaltig zu verbessern, traf sich das Team mit einem unserer Coaches zu einer unserer Teamentwicklungsmaßnahmen. Die Entfernung von über 150 km zwischen den Geschäftsräumen und dem Tagungsort war hier auch bildlich zu verstehen: Erst, wenn man (physisch und psychisch) auf Distanz zum Problem geht, ist man in der Lage, dieses in Ruhe und „von außen“ zu betrachten. Im Arbeitsalltag ist man hierzu in aller Regel zu stark eingebunden; nimmt man sich allerdings hierzu die Zeit, wird man schnell erste Erfolge feststellen.
So auch in diesem Fall. Unser zweitägiger Workshop begann aber nicht etwa mit einer Konfrontation der Teammitglieder, auch nicht mit einer Schimpftirade auf den Mecker-Kollegen (so sehr man womöglich das Bedürfnis danach empfindet). Zunächst läuft es ganz anders, und eigentlich noch viel direkter, denn der Coach stellt folgende Fragen:
„Welche Gedanken haben dich auf dem Weg hierher begleitet?“
„Welche Hoffnungen und Befürchtungen verbindest du mit diesen beiden Tagen?“
„Was sollte sich in diesem Kreis bis zum Workshopende tun?“
Jedes Teammitglied ist in seinen Ängsten, aber auch seinem Beitrag zum Erfolg gleich wichtig. Jeder und jede ist gleich verantwortlich. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.
Dass es sich hierbei nicht um Kalendersprüche aus der „Coaching-Bubble“ handelt, zeigt sich im gesamten Verlauf des Workshops. Im direkten Miteinander als Team wie auch in der Reflexion verschiedener theoretischer Zugänge zu der Frage, was eigentlich ein „Team“ ist, bringen sich alle ein.
Dieser Spirit wird bis zum Ende verfolgt und zeigt sich besonders in den gemeinsamen Zielvereinbarungen, die nicht nur schriftlich festgehalten, sondern auch von jedem und jeder Einzelnen unterschrieben werden. Wer glaubt, dass man da bloß einen Wisch abzeichnet, damit man seine Ruhe hat, muss erneut enttäuscht werden: Nicht nur bei diesem Workshop, sondern auch in der Vergangenheit, sprachen alle gemeinsam, zum Teil stundenlang, über die Ziele. Doch von „entnervt“ kann keine Rede sein: Je länger am gemeinsamen Strang geflochten wird, desto fester können alle gemeinsam daran ziehen.
Doch selbst wenn der Strang hält, kann nie garantiert werden, dass nicht zumindest der ein oder andere Geduldsfaden reißt – vor allem, wenn von verschiedenen Seiten unterschiedlich stark daran gezogen wird.
Aus diesem Grund haben wir für den Spätherbst einen „Reflexionstag“ vereinbart, um zu schauen, ob und wie stringent die Ziele bis dahin verfolgt wurden und wie die Zusammenarbeit gelingt.
Jeder Mensch hat sein gesamtes bisheriges Leben damit verbracht, zu werden, wer er heute ist. Ein zweitägiger Workshop mit uns verändert also nicht auf der Stelle alles – wir können schließlich auch nicht zaubern, obwohl wir schon ziemlich nah dran sind.
Niemand hat gesagt, es würde einfach werden, aber unsere Beratungserfahrungen zeigen: Es kann werden. Manchmal fehlt nur der passende Anstoß zur richtigen Zeit durch einen geeigneten Experten.
Das gilt auch für die junge Teamleitung dieser Gruppe, die im Anschluss an die Teamentwicklungsmaßnahme zusätzlich ein Einzelcoaching bei uns wahrnimmt. Auf diese Weise soll sie befähigt werden, ihre Führungsaufgaben noch sicherer und zielführender auszufüllen und so federführend dazu beitragen, die im Team erarbeiteten Vorgaben zu erreichen: Gemeinsam stark durch starke Führung.